Für alle, die sich im American Football auskennen und alle, die das ganze mit Humor betrachten wollen, gibt’s hier eine kleine nicht ganz ernst zu nehmende Erklärung der wichtigsten Begriffe.
Das Lexikon wird natürlich stetig erweitert. Für Vorschläge was noch aufzunehmen wäre, bin ich jederzeit dankbar.


A

Abknien - Wenn die Offense aus lauter Angst vor weiterer Prügel durch den Gegner keine Lust mehr hat, so wird der Quarterback direkt nach Erhalt des Balles mit dem Knie auf den Boden gehen und den Spielzug damit beenden.

Audible - Quarterbacks sind unheimlich vergesslich. Nicht selten kommt es vor, dass er auf dem Weg vom Huddle zur Line of Scrimmage schon wieder vergessen hat, was jetzt gespielt wird. Um diese Peinlichkeit zu kaschieren, sagt er direkt an der Line einfach einen neuen Spielzug an. Da seine Mitspieler jedoch meist in Gedanken schon ganz wo anders sind, endet das fast immer mit einer wilden Flucht des Quarterbacks vor den Gegnern.


B

Backfield - Alles was sich hinter der Offense bzw. Defense Line befindet.

Ball - Eigentlich eine Runde Sache, im Football allerdings etwas aus der Form geraten und daher liebevoll als “Das Ei” bezeichnet.

Block - Der klägliche Versuch eines Offense Spielers, einen Defense Spieler daran zu hindern sich in Richtung des Ballträgers zu bewegen. Im besten Fall wird der Defense Spieler dadurch direkt vor den Ballträger gestoßen. In den meisten Fällen endete der waghalsige Hechtsprung in Richtung Gegner jedoch mit einem peinlichen Aufschlag auf dem Rasen, weil man Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit mal wieder falsch bestimmt hat. Nicht selten erwischt man bei diesem unkontrollierten Vorgang aus Versehen den Rücken des Gegners was natürlich durch einen der Schiedsrichter gesehen und sofort mit einer Flagge geahndet wird.

Blitz - Der Versuch eines Defense Backfield Spielers bei Beginn eines Spielzuges wie eben jener durch die Reihen der Offense zu brechen, um dahinter mit tosendem Donner in den Ballträger einzuschlagen. Da die Götter des Ledereies jedoch nicht gern sehen, wenn Sterbliche zu so übermächtigen Waffen greifen, schieben sie meist einen Defense Line Spieler als Blitzableiter in den Weg.


C

Call - Sollte eigentlich etwas mit Rufen zu tun haben. Meistens fallen dem Rufendem, in 99% aller Fälle der Coach, jedoch nicht die passenden Worte ein. Daher fängt er nur wie wild an mit den Armen zu fuchteln um so seinen Spielern klar zu machen, was sie jetzt tun sollen.

Center - Im Allgemeinen ein übergewichtiger brutaler Kerl, der bei jedem Spielzug den schwarzen Peter gezogen hat. Er muss nämlich als erster den Ball in die Hand nehmen. Weil er weiß, dass der Besitz des Balles durch die Gegner mit sofortigem Einstampfen in den Rasen bestraft wird, schleudert er diesen mit immenser Wucht völlig unkontrolliert durch seine Beine hindurch einem verdutzen Mitspieler direkt in die Hände. Nur Bruchteile einer Sekunde später wird er dann trotzdem von den Gegnern in den Boden gestampft.

Chain Crew - Drei bemitleidenswerte Geschöpfe, die stocksteif am Spielfeldrand stehen und je einen Pfosten halten müssen. Da es ihnen unter Androhung von Strafe verboten ist, diese Position zu verlassen, werden sie regelmäßig von unkontrolliert umherstürzenden Spielern überrollt.

Clipping - Zu deutsch Abschneiden oder Abscheren. Gemäß der Bedeutung des Wortes, versucht hier ein Offense Spieler seinen Gegner etwa in Kniehöhe in zwei Teile zu zerlegen. Da das nicht immer erlaubt ist, legen die Schiedsrichter hier schon mal ihr Veto ein.

Coach - Der Denker und Lenker am Spielfeldrand. Meist damit beschäftigt wie wild hin und her zu rennen, Schiedsrichter als unfähig zu beschimpfen und wirre Spielzüge vorzugeben. Wenn das alles nicht hilft um ein Spiel zu gewinnen, bedient er sich des einzig wirklich helfenden Mittels. Schreien.

Completion - Der seltene Fall, dass ein Spieler den geworfenen Ball tatsächlich fängt. In der Theorie bauen sich ganze Strategien auf diesem Ereignis auf, in der Praxis ist es jedoch nur durch Verwendung von Sekundenkleber herbeizuführen.

Cornerback - Ein zumeist schmächtiger Kerl mit zwei linken Händen der sich lieber aus den Prügeleien raushält. Seine eigentliche Aufgabe ist es, einem Receiver das Fangen eines Balles zu vermiesen. Meist scheitert er jedoch kläglich an seinen eigenen Füßen, den zusammengebundenen Schnürsenkeln oder einem quer stehenden Grashalm.
In seltenen Fällen gelingt es ihm tatsächlich den Ball vor den Augen seines verdutzten Gegenspielers an sich zu bringen. Von diesem unerwarteten Ereignis völlig überfordert, steht er meist wie festgewachsen da, läuft dann in Panik los, kreischt etwas wie “Bingo” und prallt mit einem Mitspieler zusammen weil der vergaß das er bei “Bingo” in die andere Richtung laufen muss, um den Weg frei zu machen.

Coverage - Beschreibt die Abdeckung des Rasens durch Defense Spieler. Während Neulinge sich fälschlicherweise noch flach auf den Boden werfen, um so ihr Stück Rasen zu “covern”, wissen alte Hasen das ihr Stück Rasen genau 2x2 Meter groß ist, und die anderen den Rest unter sich aufteilen. Dies führt immer wieder zu interessanten Diskussionen über die Definition von Zeit und Raum.

Cut - Zu deutsch “Schnitt”. Eigentlich ist damit ein spontaner Richtungswechsel beim Laufen gemeint. Wie der Name es jedoch schon verdeutlicht hat man sich gewaltig geschnitten wenn man glaubt, dass das funktionieren könnte.


D

Dead Ball - Kann der Ball nicht mehr gespielt werden, so bezeichnet man ihn als tot. Schiedsrichter und Spieler haben jedoch völlig unterschiedliche Ansichten, wann ein toter Ball denn nun wirklich tot ist. Liebevolle Reanimationsversuche seitens der Spieler durch zärtliches Anstoßen oder spontanes Aufheben des Balles sind somit keine Seltenheit.

Defense - 11 Herren die zum Frühstück blutiges Fleisch essen, keine Schmerzen kennen und am liebsten Leute in der Luft zerfetzen. Eigentlich sollen sie den Ballträger so schnell wie möglich zu Boden bringen. Weil sie vor lauter angestauter Aggressionen meist nicht mehr klar denken können stürzen sie sich jedoch mit aller Gewalt auf irgend einen Gegenspieler. Meistens auf den Falschen.

Defense End - Ein riesiger Kerl mit dem Charme einer Dampfwalze. Wenn er könnte wie er wollte, würde er den gegnerischen Quarterback zu Staub zermahlen. Da er jedoch meist nicht kann wie er will steht er sinnlos im Backfield des Gegners rum und wartet darauf, dass ihm einer vor den Helm läuft.

Defense Line - Zumeist 4 oder 5 Herren, die allein bequem eine U-Bahn füllen könnten. Ihre Aufgabe ist es, eine unüberwindbare Mauer zu bilden an der der Ballträger einfach abprallt und zu Boden geht. Da das an sich viel zu einfach wäre sollen sie außerdem noch den Quarterback in den Rasen bügeln und sich mit den Jungs aus der Offense Line prügeln.

Defense Tackle - Ein riesiger Kerl mit dem Charme einer Dampfwalze. Wenn er könnte wie er wollte, würde er den gegnerischen Ballträger zu Staub zermahlen. Meist soll er eine Lücke in die Offense Line reißen, durch die ein Linebacker hindurchschlüpft und im gegnerischen Backfield ein Blutbad anrichtet. Da jedoch die Definition von Links und Rechts nicht einheitlich ist, endet der Linebacker mit brachialer Gewalt und unter höhnischem Gelächter der Offense im Rücken des Defense Tackles.

Deflection - Spieler, die einen Ball fangen können, werden meist in der Offense eingesetzt. Zwangsläufig sind die Nichtfänger also eher in der Defense zu finden. Sollte einer dieser seine zwei linken Hände tatsächlich in Richtung eines fliegenden Balles ausstrecken, so kann das nur mit dem Abprallen des Balles von eben jenen und dem zu Boden Fallen des selbigen führen. Den positiven Nebeneffekt dieses traurigen Ereignisses (es kann nun auch kein Offense Spieler mehr den Ball fangen) geht als Deflection in die Heldenstatistik des Defense Spielers ein.

Delay of Game - Manchmal muss es richtig schnell gehen. So hat der Quaterback exakt 25 Sekunden Zeit sich und seinen Mitspielern klar zu machen wie der nächste Spielzug aussieht und selbigen dann auch zu beginnen. Nun ist es ja so dass ständige Schläge vor den Helm aus einer Horde überdimensionierter Grobiane nicht unbedingt Schnelldenker machen. Meist blickt der Quarterback deswegen nur in 20 fragende Augen und noch bevor einer "Äh, wie war das?" sagen kann ist die Zeit auch schon rum. Zur Belohnung für die Blitzmerker geht es 5 Yard zurück und sie dürfen dann nochmal raten. Diesmal ohne Zeitlimit.
 
Dive - ein sehr tollkühner Spielzug bei dem der Quarterback meist selbst versucht, durch die gegnerischen Verteidigungslinie hindurchzutauchen. Um ihm das zu ermöglichen sollen seine Offense Line Spieler ein Loch in die Verteidigung reißen. Meist endet dieser Spielzug in den Rücken der Offense Line weil die dachten, es würde ein Sweep gespielt werden.

Down - Unten. Da diese Information so allumfassend ist bezeichnet sie auch noch Anfang, Ende und Namensgebung eines jeden Spielzuges.

Drop Back - Die torkelnde Rückwärtsbewegung des Quarterbacks in der Hoffnung, genug Platz zwischen sich und die Verteidiger zu bringen um den Ball noch wegwerfen zu können bevor diese ihn überrennen.


E

Endzone - Ein 10 Yard breiter Streifen am Ende des Spielfeldes dessen Rasenqualität hervorragend ist, weil noch keines Spielers Fuß ihn je betreten hat. Gerüchten zu Folge soll man von den Göttern des Footballs mit einem Blitz erschlagen werden wenn man es wagt, diesen Bereich mit einem Ball zu betreten. Da das keiner riskieren will, wirft sich der Ballträger 1 Yard davor ehrfürchtig zu Boden.


F

Facemask - Ein permanent aggressiver Gesichtsausdruck führt zeitig zu unschönen Falten im Gesicht. Um diesen Makel wenigstens ein wenig vor den Blicken der Zuschauer zu verbergen, schrauben sich die Spieler Gitter (das Facemask) an die Vorderseite ihrer Helme.

Fair Catch - Wenn der Returner bereits das weiße in den Augen der heranstürmenden Verteidiger erkennen kann bevor er den Ball überhaupt gefangen hat, versucht er durch verzweifeltes Fuchteln mit den Armen seine Kapitulation anzuzeigen. Er tut dies in der Hoffnung dass er nach Fangen des Balles von den versammelten Gegnern nicht niedergetrampelt wird. Als Gegenleistung für diesen kleinen Frieden verspricht er auch, nicht mit dem Ball loszulaufen.

Fake - Wenn die Offense trotz aller Bemühungen einfach nicht vorwärts kommt, versuchen sie ihre überlegene Intelligenz ins Spiel zu bringen, und den Gegner arglistig zu täuschen. So versucht man z.B. bei einem Punt oder Field Goal Versuch den Ball in letzter Sekunde doch nicht zu treten, sondern einem seiner verdutzen Mitspieler in die Hand zu drücken oder zuzuwerfen. Am meisten überrascht von diesem Ereignis sind jedoch die, die den Ball jetzt nehmen oder fangen sollen und stehen somit meist völlig regungs- und ratlos mit dem Lederei auf dem Feld rum, um von den ohnehin anstürmenden Gegnern niedergetrampelt zu werden.

Flag - Ein kleines gelbes Taschentuch das beim Auftreten von Regelverstößen geworfen werden soll. Dem Schiedsrichter fällt das gute Stück jedoch zu allen möglichen Gelegenheiten unbeabsichtigt aus der Tasche. Da ihm das an sich recht peinlich ist, versucht er durch eine eilig erfundene Strafe sein eigenes Unvermögen zu kaschieren.

Field Goal - Zum einen eine einer Stimmgabel ähnliche Konstruktion am Ende des Spielfeldes. Zum anderen der Versuch, den Ball durch elegante Trittbewegung durch eben dieses zu befördern. Ungeklärten Gerüchten nach zu urteilen baut sich zwischen den Pfosten des Field Goals ein unüberwindbares Kraftfeld auf, dass den Ball gnadenlos ablenkt und vorbei fliegen lässt.

Free Ball - Ein Ball, an dem kein Spieler hängt, darf prinzipiell von jedem auf dem Feld aufgehoben/gefangen und mitgenommen werden. Aufgrund dieser Rechtelosigkeit wird der Ball auch als “frei” bezeichnet.

Fullback - Ein Kerl aus Stahl bei dem man Arme und Beine nicht auseinanderhalten kann. Zu Beginn eines Spielzuges stürmt er mit unvorstellbarer Gewalt in Richtung Defense Line um beim Einschlag in eben diese einen gewaltigen Krater zu reißen. Meist bekommt er auf dem Weg dorthin überraschend von seinem Quarterback einen Ball in die Magengrube geschleudert, worauf er sich, den Ball oder beides entsetzt zu Boden wirft.

Fumble - Das zwangsläufige Ende eines jeden Spielzuges. Irgendwann wird der Ballträger den Ball vor lauter Panik fallen lassen. Was nun passiert ist eine Art Ritual. Der erste, der den Ball am Boden sieht, brüllt etwas ähnliches wie “Fmbgl” und wirft sich Zentimeter neben dem Ball zu Boden. Der nächste Mitspieler, egal ob Freund oder Feind wirft sich spontan direkt auf die andere Seite des Balles, ebenfalls wenige Zentimeter daneben, zu Boden. In Reihenfolge des Eintreffens am Tatort werfen sich nun alle 22 Spieler auf die dadurch abgegrenzten ca. 3 qm Rasenfläche, auf der sie den Ball vermuten. Dabei liegen die kleinen und leichten Spieler bevorzugt unten. Wenn sich so alle Spieler zu einem stattlichen Haufen aufgetürmt haben, fangen die herbeigeeilten Schiedsrichter an, den Stapel nach Vorbild des Spieles Jenga* abzubauen, bis der Ball wieder freigelegt wurde. Je nach dem, ob die Naht des Balles oben oder unten ist, entscheiden die Schiedsrichter wer nun den Ball bekommt. Aus dieser Tradition heraus erklärt sich auch die Form des Balles.
*Beim Spiel Jenga geht es unter anderem darum, aus einem Stapel von Holzklötzchen einen Klotz so herauszuziehen, dass der gesamte Stapel nicht umkippt.


G

Gap - Auf deutsch “Lücke”. Während diese in der Theorie immer so groß ist, das man bequem eine Traktor durchfahren könnte, reduziert sie sich in der Praxis zu einem immer enger werdenden Spalt in dem sich der Ballträger hoffnungslos verkeilt. Wer schon mal Ice Age gesehen hat, weiß wie das ausgeht ...


H

Hail Mary - Die Mutter aller Verzweiflungstaten. Wenn es einfach nicht vorwärts geht, man aber trotzdem auch endlich mal in die Endzone des Gegners kommen will, schmeißen Coach und Spieler einfach jedes Playbook in die Ecke und den Ball so weit wie es nur geht nach vorn. Sinnvollerweise sollten bei diesem Spielzug außer dem Quarterback und den Herren aus der O-Line alle, aber auch wirklich alle die einen Ball fangen können irgendwo in der Nähe der zu vermutenden Einschlagstelle rumrennen, auf das wenigstens einer davon das Teil fängt.
Wie man dass dann aus unzähligen Pannen-Shows kennt rennen dann also 4 bis 5 Herren mit dem Blick gen Himmel auf den gleichen Punkt zu. Als Verteidiger braucht man dann eigentlich nix weiter machen außer sich Popcorn und eine Cola besorgen, der Rest ergibt sich dann von selbst.

Handoff - Das Schleudern des Balles durch den Quarterback in die Magengrube eines unvorbereiteten Mitspielers. Endet meist mit dem zu Boden fallen von Ball und/oder Mitspieler.

Halfback - Ein Mann wie eine Gazelle. Dünn, zerbrechlich aber unheimlich schnell auf der Flucht. Da er schon rein körperlich den anstürmenden Verteidigern hoffnungslos unterlegen ist, ist seine erste Bewegung die Flucht zur Seite, wo er vom Quarterback durch einen gezielten Wurf mit dem Ball gnadenlos niedergestreckt wird. Alternativ kann der Quarterback ihm den Ball durch einen leichten Schlenker auch zuwerfen (Pitchen) worauf dieser (der Ball) dem Halfback direkt in die Beine fällt und ihn zu einem spontanen Salto vorwärts verleitet.

Holder - Eine bemittleidenswerte Kreatur die bei Fieldgoalversuchen oder PATs den Ball mit bloßen Händen auf den Boden stellen - und jetzt kommts - mit einem Finger an der Spitze festhalten muss währen der Kicker mit voller Wucht dagegen tritt. Aus dem Satz geht absichtlich nicht so genau hervor ob der Kicker nun mit voller Wucht gegen den Ball oder den Finger tritt. Je nachdem wie gut die beiden sich leiden können oder ob der Kicker schon etwas nervös und zitterig wird weil er das Weiße in den Augen der heranstürmenden Gegner sehen kann, ist beides in etwa gleich wahrscheinlich.

Holding - Zu deutsch Festhalten. Stürzt sich ein Verteidiger in Richtung Ballträger muss er meistens mindestens einen Gegner aus dem Weg räumen. Üblicherweise versucht er dass durch einen harten aber sinnlosen Aufprall auf diesem worauf der einen Lachkrampf bekommt und sich, um nicht vor Lachen umzufallen, am Verteidiger festhalten muss.
Da das aber nicht erlaubt ist - man kann schließlich auch auf dem Boden weiterlachen - werfen die Schiedsrichter hier eine Flagge. Insiderinformationen nach zu urteilen muss als Vorbedingung für eine solche Strafe aber auch noch ein 98 Yard Touchdown Lauf hingelegt worden sein (der dadurch natürlich ungültig wird), sonst darf dieses Vergehen nicht geahndet werden.

Huddle - Offense: Eine Ritual-ähnliche Zusammenrottung der 11 Spieler auf dem Feld, in der Kochrezepte, Klatsch und Tratsch und einige intime Geheimnisse ausgetauscht werden. Wenn dann noch Zeit bleibt einigt man sich durch Stein-Schere-Papier wer jetzt die arme Sau ist, die den Ball bekommt.

Huddle - Defense: Ritual-ähnliche Zusammenrottung der 11 Spieler auf dem Feld, in der Kochrezepte, Klatsch und Tratsch und einige intime Geheimnisse ausgetauscht werden. Wenn dann noch Zeit bleibt, einigt man sich durch Stein-Schere-Papier wer die arme Sau ist, die jetzt durch die Offense durch muss um den Ballträger zu stoppen.


I

Incompletion - Das zu erwartende Ende eines jeden Passspielzuges. Der Ball wird nicht gefangen.

Interception - Ein herrenlos durch die Luft irrender Ball endete zufällig in den Händen eines Spielers der Defense. Obwohl der Spieler meist nichts zu diesem Ereignis beigetragen hat, wird er sofort als Held gefeiert.

Interference - Auch Pass Interference genannt. Sollte ein Spieler einen anderen durch das Schneiden von Grimassen oder Tätscheln seines Popos beim Fangen eines Balles verwirren, so sehen die Schiedsrichter darin einen groben Regelverstoß. Im allgemeinen führt dies zu längeren Diskussionen mit den Streifenhörnchen weil jeder natürlich beschwört, dass er den Gegner nur hochheben wollte damit dieser den Ball noch fangen kann und somit ja wohl eher eine Unterstützung als Behinderung vorliegt.


J


K

Kicker - Ein schmächtiger abgetakelter Fußballspieler der immer noch gut genug ist, um einen bewegungslos am Boden verharrenden Ball mit brachialer Gewalt zu treten. Manchmal stimmen Richtung und Flughöhe des Balles tatsächlich mit den Flugbahnberechnungen des Coaches überein, worauf der Kicker sofort zum Helden des Spieles aufsteigt. In den meisten Fällen jedoch versagt er kläglich und wird unter Buh-Rufen und Pfiffen aus dem Stadion gejagt.

Kick Off - Der Versuch den Ball zu Beginn eines Spieles oder nach einem Punktgewinn mit dem Fuß aus der eigenen Hälfte zu befördern um ihm dem Gegner zu überlassen. Doch in der Praxis verhindern Windrichtung, Sonnenstand und Mondphase diese Vorhaben meist erfolgreich.


L

Line of scrimmage - Eine virtuelle Linie von Spielfeldrand zu Spielfeldrand auf der der Ball vor Beginn eines Spielzuges sinnlos rumliegt. Kein Spieler darf diese magische Linie zu früh übertreten. Da auch hier die Definition von “zu früh” zwischen Schiedsrichtern und Spielern stark variiert, kommt es immer wieder zu tumultartigen Szenen auf dem Feld.

Linebacker - Zu deutsch “Linienzurücker”. Dem Namen soll entnommen werden, das es sich hierbei um einen Spieler handelt, der etwas weiter hinter der Line steht. Dieser Spieler zeichnet sich durch seine brutale Härte, eine absolute Schmerzlosigkeit und einen messerscharfen Verstand aus. Er hat nur ein Ziel - Suchen und Zerstören. Meist sucht er jedoch an der falschen Stelle auf dem Spielfeld und zerstört jede Hoffnung des Coaches, den Ballträger doch noch zu stoppen. Manchmal soll er direkt mit Beginn des Spielzuges die Offense überraschen und durch die Line blitzen. Den einzigen den er damit jedoch überrascht ist der Defense Line Spieler direkt vor ihm wenn er ihm von hinten in den Rücken rennt.


M

Motion - Wenn den Spielern der Offense kalt ist, laufen sie schon mal vor Beginn des Spielzuges ein bisschen Hin und Her um sich aufzuwärmen. Eigentlicher Sinn dieses Verhaltens ist es, die Defense zu verwirren und ihre Formation hinfällig zu machen. Den einzigen den das verwirrt ist aber der Quarterback und das einzige was hinfällt der Ball.


N


O

Offense Guard - Ein riesiger Kerl mit dem Charme einer Dampfwalze. Er ist sozusagen der Leibwächter des Quarterback und soll verhindern, dass auch nur der kleine Finger eines Defensespielers am Trikot des Quarterbacks kratzt. Weil das jedoch ein ziemlich hoch gestecktes Ziel ist ist er meist schon zufrieden, wenn man den Arm des Defensespielers noch ambulant aus dem Rücken des Quarterbacks entfernen kann.

Offense Tackle - Ein riesiger Kerl mit dem Charme einer Dampfwalze. Bei einem Pass soll er den Quarterback beschützen und ihm etwa eine Sekunde Zeit verschaffen, den Ball an einen seiner ahnungslosen Mitspieler loszuwerden. Bei einem Lauf soll er hingegen ein Loch in die Reihen der Verteidiger reißen, durch das der Ballträger unangetastet hindurchschlüpfen kann. Sollte ihm das tatsächlich gelingen, so wirft der Ballträger im Anblick des hinter dem Loch stehenden zähnefletschenden Linebackers sich, den Ball oder beides panisch zu Boden. Sollte er jedoch kläglich scheitern, so wird ihm ein übermotivierter Ballträger von hinten in den Rücken rennen.

Offense Line - 5 Herren, die allein bequem eine U-Bahn füllen könnten. Ihre primäre Aufgabe ist es, den Quarterback zu beschützen und dem Spieler mit dem Ball ein Gap in der Defense Line zu öffnen, durch welches dieser mit anmutigen Bewegungen hindurch tänzelt. Meistens verdichten sie sich jedoch genau an der Stelle, wo eigentlich der Ballträger durch soll, worauf dieser mit brachialer Gewalt an ihren Rücken abprallt und zu Boden geht.

Offside - Wenn ein Spieler etwas übermotiviert ist, stürzt er sich schon mal vor Beginn des Spielzuges auf seinen Gegner. Da der sich nicht einfach so niedertrampeln lassen will, stürzt er sich im Allgemeinen natürlich sofort auf den Angreifer. Wie das dann so bei Schlägereien ist, will am Ende keiner angefangen haben, was stets zu Äußerungen wie “Der hat sich aber zuerst bewegt” führt.


P

PAT - oder genauer gesagt Point After Touchdown. Wie man dem Namen entnehmen kann handelt es sich dabei um die Möglichkeit, nach dem unwahrscheinlichen Ereignisses eines Touchdowns auch noch das unwahrscheinliche Ereignis eines Fieldgoals aus kürzester Entfernung zu erzielen. Weil beides für sich eigentlich nur durch vorheriges Opfern eines Rookies zwecks Erwirkung göttlichen Beistandes möglich ist, gibt es dafür nur einen lausigen Punkt. Gerüchten nach zu urteilen wollen die Regelmacher damit den Bestand an neuen Spielern schützen. Wegen einem Punkt lohnt sich die Schweinerei in der Umkleide meistens nicht zumal man dann sowieso wieder keinen findet der das saubermachen will.

Pass - Der zumeist sinnlose Versuch des Quarterbacks sich durch unkontrolliertes Wegschleudern des Balles dem Zorn der herannahenden Verteidiger zu entziehen. Mit viel Glück steht in der Nähe des zu erwartenden Aufschlagpunktes des Balles ein eigener Mitspieler, der dann den Ball und den Zorn der Gegner an bzw. auf sich nimmt.

Pitch - das elegante, meist seitliche Wegschnipsen des Balles durch den Quarterback in der Hoffnung, der dort entlang laufende Spieler würde den Ball fangen und damit Richtung Endzone stürmen. In der Realität wird dieser Mitspieler aber wahlweise auf der anderen Seite lang laufen, schon weg sein und den Ball nur in den Rücken bekommen oder aber der Ball mit gnadenloser Präzision zwischen die Füße des Runningbacks fallen worauf dieser der Länge nach auf den Boden schlägt.

Punt - der Versuch, durch einen gekonnten Tritt den Ball soweit wie möglich in Richtung Gegner zu bewegen damit dieser ihn in einer möglichst schlechten Position bekommt. Beim klassische Punt ist der Ball etwa 4-5 Sekunden in der Luft und wird mit einem Winkel von 90° in die Luft getreten. Um dann genau dort wieder runterzufallen, wo man gerade sowieso schon steht. In jedem anderen Fall wird man einen Winkel von 5° erreichen und wahlweise einen eigenen Mitspieler durch gezielten Kopftreffer ins Land der Träume befördern oder den Ball dem anstürmenden Verteidiger direkt in die Hände spielen. Diese bedanken sich mit dem obligatorischen Überrennen des Kickers (auch wenn dieser im Zick-Zack Lauf versuchen sollte sich durch Flucht zu retten) und einem anschließenden ungehinderten Sprint übers Feld zum Touchdown.


Q

Quarterback - Der Denker und Lenker des Spiels. Er ist der einzige Spieler der in jedem Spielzug den Ball bekommt, aber nicht weiß wie er ihn wieder los wird bevor die Gegner ihn in den Rasen stampfen. In seiner Panik schleudert er den Ball deshalb einem ahnungslosen Mitspieler mit voller Wucht direkt in den Magen oder wirft ihn mit brachialen 10 km/h und gefürchtetem Propellerwurf einem Mitspieler ins Kreuz. Sollte er keine dieser beiden Möglichkeiten umsetzten können, rennt er panisch und wild mit dem Ball fuchtelnd auf dem Feld hin und her um sich der Angreifer zu entledigen. Diese Flucht endet entweder mit 20 Yard Raumverlusst durch hastiges Verlassen des Spielfeldes, gekonntes Wegwerfen des Balles direkt in die Hände eines Verteidigers oder durch das eigentlich unvermeidliche Niedertrampeln durch die Gegner. Auch wenn er sich für Option 1 oder 2 entschieden hat, endete es mit dem unvermeidlichen Niedertrampeln durch die Gegner.


R

Receiver - Ein zumeist schmächtiger Kerl mit zwei linken Händen der sich lieber aus den Prügeleien raushält. Seine eigentliche Aufgabe ist das Fangen des Balles. Meist scheitert er jedoch kläglich an seinen eigenen Füßen, den zusammengebundenen Schnürsenkeln oder einem quer stehenden Grashalm.
In seltenen Fällen gelingt es ihm tatsächlich den Ball vor den Augen seines verdutzten Gegenspielers an sich zu bringen. Von diesem unerwarteten Ereignis völlig überfordert, steht er meist wie festgewachsen da, läuft in Panik los und wird von mindestens 3 Gegenspielern auf Handtaschengröße zusammengefaltet.

Return - Der Versuch, einen weggetretenen Ball an sich zu nehmen und wieder zurückzubringen. Unerklärlicherweise haben die Leute die den Ball weggetreten haben für diese Gefälligkeit kein Verständnis und bestrafen den ehrlichen Finder mit brutalem In-den-Boden-Stampfen.

Reverse - Eine Art Trickspielzug. Zunächst versucht die Offense die gesamte Defense nach Links (oder Rechts) zu bewegen, indem sie einen Ballträger deutlich sichtbar in diese Richtung losrennen lassen. Der Plan sieht nun vor, das ihm ein eigener Mitspieler, meist ein Receiver, entgegen kommt und den Ball übernimmt um dann in anderer Richtung auf und davon zu stürmen. In der Praxis nimmt dieser Spielzug eines dieser Enden:

    • Der Runningback und der Receiver prallen zusammen und gehen zu Boden
    • Der Receiver lässt den Ball fallen (siehe Fumble)
    • Der Receiver bekommt Angst und verweigert die Annahme des Balles, worauf hin der Runningback und 11 Defense Spieler auf einer Fläche von 5 qm versammelt wären. Den hässlichen Ausgang dieses Szenarios möchte ich mit Rücksicht auf minderjährige Leser weglassen.
    • Die Übergabe klappt tatsächlich reibungslos und der völlig überraschte Receiver prallt mit einem der Offense Line Spieler zusammen, die den Spielzug sowieso schon abgeschrieben hatten und auf dem Weg zurück ins Huddle waren.

Rookie - Bezeichnet einen zumeist ahnungslosen Neuling dem man erzählt hat, dass Football gar nicht so brutal ist wie man immer hört und dass es sich vielmehr um einen Sport handelt bei dem es in erster Linie aufs Köpfchen ankommt. Noch während sich ein solcher Spieler zum ersten mal aufs Feld begibt werden im Hintergrund die Wetten angenommen. Erfahrungsgemäß erzielt man die beste Quote wenn man auf "Dreifachen Salto rückwärts - gestreckt - mit gleichzeitigem Kontakt von Helm und Hintern bei der Landung" tippt.

Runningback - Auf deutsch “Zurückläufer”. Der Oberbegriff für alle Offense Spieler deren primäre Aufgabe es ist, mit dem Ball durch die Gegend zu rennen. Wie der Name schon andeutet befinden sie sich dabei meist auf dem Weg in Richtung eigener Endzone um den Gegnern zu entkommen.


S

Sack - Kann der Quarterback den Gegnern nicht mehr entkommen, machen diese “den Sack zu” und begraben den armen Kerl mitsamt Ball unter sich.

Scrambling - Der sinnlose Versuch des Quarterbacks dem oben genannten Ereignis zu entgehen.

Safety (Strong) - Der erste “Notnagel” der Defense. Er steht meist hinter den Linebackern und soll verhindern, dass ein Gegner der bereits Defense Line und Linebacker überwunden hat, noch weiter vorwärts kommt. Im Prinzip ein ruhiger Job, denn entweder der Ballträger kommt erst gar nicht bis zu ihm, oder der Ballträger läuft sowieso zu weit entfernt an ihm vorbei.

Safety (Free) - Der letzte “Notnagel” der Defense. Er steht immer als letzter Mann auf verlorenem Posten. Sollte ein Gegner es schaffen, die 5 riesigen Linespieler zu überwinden, dem Angriff der 3 brutalen Linebacker zu entgehen und die 2 Cornerbacks über den Haufen zu rennen, dann ist es an ihm diesen Übermenschen aufzuhalten. Seine einzige Chance ist es, sich todesmutig mit seinen ganzen 75 kg Lebendgewicht dem heranstürmenden Untier in den Weg zu werfen und ihm im Flug die Schnürsenkel zu verknoten. Gelingt ihm dies, ist er der Held der Stunde, versagt er, wird er mit Pfiffen und Buhrufen davon gejagt.

Snap - Der Versuch des Centers, den Ball möglichst schnell wieder loszuwerden. Normalerweise schleudert er ihn dazu nach hinten durch seine Beine und hofft, dass einer der hinter ihm stehenden dumm genug ist, den Ball anzunehmen.

Spiken - Wenn die angreifende Mannschaft keine Timeouts mehr zur Verfügung hat, kann der Quarterback durch direktes zu Boden Werfen des Balles - Spiken - die Uhr anhalten. Da er dadurch jedoch einen der 4 Versuche verliert, wird er es gedankenverloren immer nur im 4. Versuch machen.

Sweep - Der Spielzug für Feiglinge. Wenn in der Mitte alles dicht ist, versucht man eben durch Umgehen der Defense Line vorwärts zu kommen. Dieses Vorhaben wird fast immer durch den Rasen gestoppt, der beim notwendigen Cut spontan die Lust verliert und die Haftung mit dem Erdreich beendet. Dies führt unweigerlich zu einem äußerst eleganten Einschlag des Ballträgers im Rasen, wobei nicht selten die Füße erst nach dem Kopf den Boden berühren. Für derart artistische Einlagen wird der Held dann mit Pfiffen, Buh-Rufen und Gelächter belohnt.


T

Tackle - Das Universalwort für das zu Boden bringen des Ballträgers. Prinzipiell ist hier alles erlaubt. Schnürsenkel verknoten, an den Nasenhaaren zu Boden ziehen, an der ausgestreckten Hand abprallen lassen oder durch einen harten (aber sinnlosen) Aufprall den Gegner in einen Lachkrampf zu versetzten, vorauf dieser wegen tränender Augen und Atemnot auf die Knie fällt.

Time Out - Die einzig legale Möglichkeit für eine Mannschaft, die Spieluhr für einen Augenblick anzuhalten um sich noch schnell bis zum Sauerstoffzelt schleppen zu können. Diese Möglichkeit wird auch gern bei allgemeiner Verwirrung benutzt wenn plötzlich 12 Spieler auf dem Feld und alle der Meinung sind, sie gehören da hin oder aber der Gegner mit einer fiesen Trickformation wie z.B. mit vollen 11 Spielern antritt.


U


V

Vorblocker - Um das unvermeidliche Ende einen Ballträgers hinauszuzögern, lässt die Offense gerne einen großen kräftigen Kerl vor ihm herrennen, um den Weg frei zu machen. Da der meist nur sehr langsam vorwärtskommt, werden die Gegner sich schon bald im Halbkreis hinter dem Ballträger versammeln, um ihre blutiges Handwerk zu verrichten. Der einzige verbleibende Fluchtweg für den Ballträger - nach vorn - ist jedoch durch den großen Dicken blockiert. Daher der Name Vorblocker.


W

Whitecap - Immer wenn mehrere Leute eine Entscheidung zu treffen haben, wird man sich uneinig sein. Daher gibt es einen Schiedsrichter auf dem Feld, der den Hut in Form einer weißen Kappe aufhat. Der hat in allen Entscheidungen das letzte Wort. In der Politik würde man sowas als Diktatur bezeichnen ...


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